Ich bin wieder um 7:00 Uhr wach.
Es war etwas kalt in der Nacht, ich mache die Heizung an.
Dann koche ich mir Kaffee und esse dazu die restlichen Timtam-Kekse.
Noch ein wenig im Internet stöbern zum heutigen Ziel und kurz nach 8:30 Uhr fahre ich zur Autovermietung. Das geht sehr schnell, Schlüssel abgeben und gut ist. Rüber ins Terminal und einchecken. Heute wiegt der Koffer genau 23 kg, wie abgewogen, ich habe zwei alte T-Shirts weggeworfen.
Um 10:00 geht dann bald das Einsteigen los, ich sitze am Fenster und neben mir ist frei.
Um 12:00 Uhr fast pünktlich landen wir.
Koffer holen und dann zu Fuß über die Straße zum Parkhaus mit der Autovermietung, Alamo steht auf dem Vocher, es ist Europcar.
Dort komme ich bald dran. Das Auto ist ein sehr biederer, fast hässlicher silberner Hyundai Getz.
Es ist nur eine kleine Schramme links auf dem Mietvertrag vermerkt, ich finde noch einen Riss an der Stoßstange und eine gestauchte Ecke der Motorhaube. Der Mitarbeiter schreibt das handschriftlich auf meinen Mietvertrag mit Unterschrift.
Dann fahre ich los. Es geht gleich auf die Autobahn, das Navi lenkt mich dummerweise auf eine Toll-Road. Ich lese immer wieder, dass das Auto registriert sein muss, oder man muss einen Day-Pass kaufen per Telefon. Blöd - und am Schluss steht da noch was von einer Strafe von 100 Dollar.
Das Navi soll mich zu einem Outdoorladen bringen, wegen Gaskartusche, aber ich überlege es mit anders, die kostet ja auch um die 10 Dollar und ich brauche die sicher nicht auf. Außerdem gibt es auch hier bestimmt wieder viele Grillplätze.
Weil ich schon auf dem Parkplatz von Ikea stehe google ich schnell, mal nach der Citylink-Toll-Road. Ich kann den Tagespass im Internet kaufen für 14 Dollar. Danach sperre ich aber gleich die gebührenpflichtigen Straßen im Navi.
Weiter geht's, ich will zum Safeway um die Ecke. Der ist aber in einer so schmuddligen Ecke, Inder, Chinesen, ganz Asien ist hier. Der Parkplatz eng und weit vom Eingang. Und ein Klo hat er auch nicht. Statt dessen fahre ich wieder einen km zurück, da ist Nando's, das Chicken Restaurant, das ich aus London kenne. Da esse ich jetzt was zu Mittag.
Und stelle fest, dass der Aldi nicht weit ist - also heute einkaufen für zwei Tage im Aldi.
Es gibt viele Produkte, wie bei uns Zuhause, die Namen sind gleich, leider teilweise teuer.
Aber geht trotzdem, man muß hier in Australien eben selektiv einkaufen. Bananen aus Australien für 1 Dollar das Kilo. Lachs und Steak nicht teurer als bei uns. Wasser, Milch und Toast ebenso.
So, nun aber los, ich habe immer noch 160 km vor mir bis zum Wilsons Promontory NP
Ich beeile mich auf der unspektakulären Straße nach Westen und stehe um 18:00 Uhr am Einlass, eigentlich ist alles ausgebucht. Ich mache mir keine große Hoffnung.
Es ist Cup Weekend - am Dienstag ist das große Pferderennen in Melbourne und deswegen hat der ganze Bundesstaat zwei Tage frei. Aber da ich aus Übersee komme, darf ich auf einen der zwei letzten reservierten Stellplätze für Europäer. Glück gehabt sonst hätte ich 50 km zurück fahren müssen, oder was weiß ich. Auf jeden Fall, ohne Stellplatz muss bei Dämmerung der Park verlassen werden. Auf dem weg in den Park sehe ich nicht nur Wallaby, sondern auch zwei Emu am Straßenrand und kann da sogar anhalten und fotografieren. Dann weiter zum Tidal River Campground mit Visitorcenter.
Die kleine Ecke Nr. 213 zwischen vielen Campern oder Familiencamps der Australier ist nix besonderes, fast nur Schotter und kostet mich 25 Dollar die Nacht. Der Campground hat fast 500 Stellplätze.
Zelt aufstellen ist hier blöd. Mein Platz hat nicht mal Wiese. Und die Nachbarn sind laut und umtriebig. Ich schlafe wieder im Auto. Es gibt schlechteres.
Erst mal grille ich mir am Gasgrill der Picknickstelle in der Nähe meines Platzes meinen frischen Lachs vom Aldi, dazu mal wieder Toast.
Dann wieder das übliche Programm im Buch lesen und Bericht schreiben, und bald ist es 20:00 Uhr und die Dämmerung beginnt.
Noch eine Stunde lesen und dann schlafe ich auch bald.
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