Freitag, 28. Dezember 2012

Australien - 27. Oktober 2012 - Lake St. Claire und über die Berge in den Nordosten

27.10. - Lake St. Claire und über die Berge an die Nordost-Ecke

Um 7:00 Uhr wache ich auf. Ich habe gut geschlafen in meinem warmen Schlafsack. Auf der Windschutzscheibe liegt Schnee, das Thermometer zeigt ein Grad plus an. Es schneit ein wenig. Alles ist weiß gepudert.
Ich fahre die paar km zum Nationalpark Visitorcenter. Im geräumigen Behinderten WC gibt es Zähneputzen, Katzenwäsche und Umziehen.
Dann laufe ich ein Stück am See entlang zum Fähranleger. Dieser See ist der tiefste Gletschersee Australiens, und am anderen Ende in ca. 16 km Entfernung an der Narzissus-Hut beenden viele Hiker die Tour auf dem Overland Track nach 88 km und lassen sich vom Fährboot abholen.
Witzigerweise stehen am Ufer regelmäßig Warnschilder: "Beware of Tigersnake between warm Stones" . Die warmen Steine hätte ich auch gerne.

Es schneit weiter. Ich beschließe die Berge zu verlassen und an die Ostküste zu fahren.
Vorbei an den Highlandlakes, die mich an Schottland und Kanada erinnern. Dazwischen mal 30 km unpaved Road, dass ist mehr so roter Sand, das Auto sieht nachher toll aus.
Langsam geht's wieder runter von den Bergen, die Straßen sind eng und kurvig, heute ist Samstag und viele Motorradfahrer sind unterwegs.
Hier ist es auch wieder deutlich wärmer, 16 grad und Sonne.

Gegen Mittag komme ich in die Nähe der Stadt Launceton, die Regional-Hauptstadt. Ich habe plötzlich wieder Empfang von Vodafone, kurz google ich und stelle fest, dass das wirklich nur rund um die Stadt anhalten wird.
Ich lasse mich vom Navi zu einem Woolworth Supermarkt leiten und kaufe für die nächsten Tage ein. Ich weiß ja nicht wie da an der dünn besiedelten Küste die Möglichkeiten sind. Es hat zwar jeder kleine Ort einen "Supermarkt" aber der ist kaum größer als der Bäck in Raitenbuch.
Jetzt fahre ich schon seit ca 1000 km auf der linken Seite, aber ich habe immer noch Probleme mit der Koordination der Hände, immer mal wieder mache ich den Scheibenwischer an statt Blinker, schalten mit der linken Hand ist auch so komisch, und beim Rückwärtsgang über die linke Schulter zu gucken ist ungewohnt.
Ich fahre sehr defensiv und passiv, aber nehme trotzdem schon mal hier und da die Vorfahrt.
Noch ein Hähnchenteil und Seafoodsalat zum Mittag im Imbiss, dann noch ein paar Emails, wer weiß wann es wieder klappt.
Dann fahre ich weiter, es ist weiterhin kurvig und immer mehr Motorradfahrer kommen mir entgegen.
Die Straßen werden wieder schmäler, der Verkehr nimmt ab und ich bin fast oben an der Küste, jetzt wieder ca. 40 km auf Schotterstraße, das Auto staubt weiter ein. Ein Schnabeligel watschelt vor mir über die Straße.
Ich bin im Mt. William NP nördlich der Bay of Fire. Hier sehe ich viele Wallaby, ich dachte ja, das wären Känguru, aber ich wurde schnell belehrt.
Auf dem Picknickplatz gibt es wieder einen Gas-Grill, ich mache mir wieder zwei Käsetoast und suche mir dann einen schönen Platz auf den weitläufigen Campingplätzen, hier ist auf ca. 2 km an der Küste Platz für ca. 20 Stellplätze. Die Plätze kosten 13 Dollar, die man in ein Kuvert steckt und in eine gesicherte Säule werfen muss.
Dann laufe ich noch den weitläufigen gleißend weißen Strand entlang, es sind kaum Menschen hier. Ich setzte mich mit meinem Camping Stuhl an den Strand und lese bis irgendwann die Dämmerung beginnt.
Jetzt noch zum Sonnenuntergang ein kleines Feuer aus Kleinholz an meinem Standplatz.
Und noch eine Runde schreiben und lesen. Es hat windgeschützt zwischen den Bäumen jetzt 15 Grad. Da ich es schon gewohnt bin auf dem runtergeklappten Beifahrersitz zu schlafen, wird er auch heute zu meinem Bett. Da es wie üblich gegen 20:00 Uhr dunkel wird, lese ich noch ein bisschen und schlafe wie fast immer um 21:00 Uhr.










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