Samstag, 29. Dezember 2012

Australien - 09. November 2012 - viel Fahrerei, der Kings Canyon und Alice Springs

09.11. - viel Fahrerei und der Kings Canyon

Heute bin ich wieder mal schon um 5:30 Uhr wach. Eine Menge Leute wollen zum Sonnenaufgang raus und die Autos haben mich gestört.
Ich stehe auf, es ist noch früh - da erreiche ich Caterina und kann etwas chatten.
Dann dusche ich, es hat einen genial kräftigen Wasserstrahl in der Dusche.
Dann steht Zelt abbauen und zusammenpacken an.
Zum Frühstück machen fahre ich zur Pionier Lodge, dort in der Gästeküche habe ich Toaster und Wasserkocher, und brauche nicht mal meine eigene Tasse und Teller schmutzig machen.
Ich mache mir mehrere Toasts, Butter in Portionen habe ich noch im Essensbeutel. Dazu Kaffee, ich bin satt und zufrieden.

Um 7:00 Uhr fahre ich los auf die Highway, erst mal 135 km geradeaus, dann links abbiegen.
Es hat morgens noch um die 20 grad, ich mache ein Fenster auf, und die Klimaanlage aus. Es ist sehr angenehm zu fahren. Da der Radio,schon lange nichts mehr spielt kommt heute mein iPhone dran, ich habe es am Radio eingestöpselt und höre Musik.
Mein Weg führt mich zum Kings Canyon NP. Dort gibt es eine tolle Wanderung oben am Rand entlang.
Nach weiteren 135 km bin ich erst mal am Kings Canyon Creek, dort ist eine Art Ranch mit Tankstelle, Hubschrauber, Campingplatz, Lokal und Shop.
Ich gucke mir das mal an, liegt recht öde da, es ist nix los.
Dann weiter, nochmal 35 km, dann bin ich am Kings Canyon. Dort steht schon ein Bus und ca. 20 Autos. Es stellt sich bald heraus, daß fast alles Deutsche sind.
Zwei Männer in meiner Nähe haben die Wanderung schon gemacht. Sie haben 2 Stunden gebraucht, nicht 3,5 wie es dort steht. Na dann rechne ich mal mit 3 Stunden.
Jetzt hat es laut Auto 28 Grad, in der Sonne kommt es mir mehr vor. Aber viel angenehmer als die 36 vor zwei Tagen.

Es ist 11:00 Uhr und ich gehe los.
Es geht erst mal steil auf Felsstufen ca. 100 Meter den Berg hoch an den oberen Rand des Canyon. Ich habe etwas Abstand zu den anderen vor mir. Langsam gehe ich es an und bin tatsächlich schon nach 15 Minuten oben.
Gleich mal trinken, hab schließlich 2,5 Liter Wasser dabei. Dann geht es einen abwechslungsreichen Weg meist über Steinplatten. Es ist zwar kaum Schatten, aber es geht ein angenehmer Wind, hier oben sind auch nicht mehr so viele Fliegen.
Ich bin mit meinen Adidas Schuhen versöhnt, die Fersen sind verheilt, die Schuhe sitzen gut. Und es macht Spaß über die Steinplatten zu laufen und zu springen, teilweise recht steil und uneben.
Ich bin richtig fit und habe auf dem ersten Kilometer oben gleich mal 7 Wanderer überholt, alles Deutsche. Eine Frau meint, der Canyon ist heute vollständig in deutscher Hand, sogar die Japaner fehlen.

Das war ja am Uluru interessant, die größte Menge der Touristen waren Japaner, meinst im Rudel, oder auch mal bis zu 5 Leute in einem Geländewagen.
Die Jack-Wolfskins (Deutschen) treten ja eher paarweise auf. Ehepaare in meinem Alter im großen Geländeauto, jüngere Paare mit VW-Bus-Camper. Einzelreisende sind dann in geführten Gruppen - gerne auch international.

Also ich laufe so gemütlich am Rand entlang, die Aussicht wird immer spektakulärer in den steil abfallenden Canyon. Am hinteren Ende ist Wasser und Palmen, und viel Grün, es nennt sich "Garden of Eden", man kann da auf einer Brücke drüber gehen, oder ganz absteigen. Manche Touristen baden dort. Ich sehe einen nackten Mann, neben ihm die ihn begleitende Frau ist bekleidet. Na, ja, da muss ich nicht rein.

Langsam geht es oben am Rand weiter. Ich springe wie ein junges Reh über die Steinplatten und überhole weitere Deutsche. Am Abstieg komme ich sogar noch an der geführten Gruppe vorbei - auch deutsch.
Nach zwei Stunden bin ich unten am Parkplatz und hab grad einen Liter Wasser gebraucht.
Ca. 20 Menschen sitzen in einem Unterstand, eine Busgruppe, und haben alle einen Lunch-Karton auf dem Schoß. Ich rate einfach mal und rufe "Mahlzeit" in die Richtung.

Nun fahre ich noch 10 km weiter zum Kings Canyon Resort. Die einzige Unterkunft im Nationalpark mit Campingplatz, Hotel, Tankstelle, Shop und Restaurant.
Es ist nichts los, drei Autos stehen da. Ich tanke 20 Liter da ich nicht weiß wann ich wieder was bekomme, mehr nicht, hier kostet der Liter an die 2,30 Dollar.
Eigentlich wollte ich einen Camel-Burger essen, ich hatte gelesen, dass es die hier gibt, aber es ist ja nix los.
Und hier auf der sandigen Campingplatzfläche den Abend abwarten will ich auch nicht.
Also weiter. Es ist jetzt 14:00 Uhr.
Meine Navi sagt mir es sind 300 km bis Alice Springs, davon allerdings 100 km Piste mit Sand, Schotter, Geröll und auch Wasserlöchern. Da es lange nicht geregnet hat, sollte es keine Seen auf der Straße geben. Der Umweg über den Süden wäre 150 km länger.
Die etwas rauhere 4x4 Stecke von hier über den Mereenie Loop hätte 150 km Schotter, wäre insgesamt kürzer, aber da gibt es Bach-Durchfahrten, das brauche ich als Alleinreisende nicht.

Nach 70 km geht die Piste los. Die Straße ist sehr breit, meist bis zu 20 Meter. Wenn ein Wasserloch auf der Straße ist, so kann das fast immer seitlich umfahren werden.
Einmal habe ich einen trockenen Bach zu durchfahren, allerdings ist es noch dann doch noch sehr schlammig. Der rote Dreck klatscht in die Radkästen. Ich fahre meist so mit 60 km/h. Erlaubt ist laut Schildern 110.
So zieht sich die Fahrt etwas, das Navi hatte die Zeit auch mit den 110 km/h ausgerechnet. Ich bin froh, als die 100 km vorbei sind. Kurz vor Ende kommt mir sogar das erste andere Auto entgegen, also viel los ist hier nicht.
Nun geht's auf dem Stuart Hwy weiter, nochmal 130 km bis Alice Springs. Besser ausgebaut als die Straße heute morgen, es ist hier 130 km/h erlaubt. Mir kommen ein paar Road Trains mit je drei Anhängern entgegen, auch sehr schnell.
Und endlich bin ich kurz vor 17:00 Uhr in Alice. Die Stadt ist sehr weitläufig gebaut, es gibt viele Bäume, rund um den Ort sind rote Felsen, es erinnert mich an Moab. Hier sehe ich jetzt auch viele Aborigines.

Als erstes esse ich was beim Kentucky. Dann fahre ich zum Supermarkt und kaufe ein.
Nun beginnt die Dämmerung. Auf den Campingplatz will ich nicht , das ist eine staubige Fläche mit ein paar Wohnmobilen.
Das stadtnahe Erholungsgebiet "Simpsons Gap" schließt um 20:00 Uhr.
Ich suche mir den weitläufigen Parkplatz eines Museumscentrums, hier stelle ich mich erst mal hin und lese und schreibe. Ich denke da in einer dunklen Ecke werde ich die Nacht verbringen. Mein Auto ist so groß, dass die Matte hinten komplett lang drin liegt, ich werde es also recht bequem haben. Es hat jetzt noch 24 Grad draußen, das wird heute Nacht wieder kühler.
In der Nähe ist ein Toilettenhaus und ein Trinkbrunnen, perfekt.
Bald schlafe ich gut auf meiner bequemen Matte.














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